Hallo Zusammen,
meine erste Teilnahme an der deutschen
Meisterschaft ist vorbei. Das Ergebnis eher durchwachsen, der Zugewinn von
Erkenntnissen und Erfahrungen wieder riesig. Aber beginnen wir von vorne.
Bereits 4.30 Uhr klingelte mal wieder
der Wecker und mit einem flauen Gefühl machte ich mich auf dem Weg nach
Waldsassen zur DM 2014. Nach 2,5 h Fahrt war das Ziel erreicht und los ging es
mit einem Streckencheck. Einige Dinge hatten sich verändert, Linien wurden
umgesteckt aber im Allgemeinen sah die Strecke doch machbar aus. Die Tage zuvor
waren trocken gewesen und die Strecke war eine richtige Staubpiste mit losem
Gestein.
Bereits im ersten Trainingslauf
unterschätze ich eine Welle und flog dabei fast frontal über den Lenker. Zum
Glück konnte ich mich irgendwie auf dem Rad halten und mir wurde klar, dass es
Zeit war einen Schritt vorwärts zu gehen und zu versuchen diesen Double nicht
zu rollen oder zu surfen, sondern zu springen. Noch vor einem Jahr hätte ich
niemals darüber nachgedacht so etwas zu versuchen, doch etwas sagte in mir,
dass es Zeit war weiter zu gehen und es klappte. Sicherlich war es kein
riesiger Double, viele der Mädels versuchten diesen auch zu springen (mit Erfolg),
doch für mich zählte an dieser Stelle zu sehen, dass ich wieder einen Schritt
vorangekommen war. Letztendlich kann man sich immer mit Anderen messen, doch
für mich zählte an dieser Stelle erstmal der Vergleich zu mir selber vor noch
einem Jahr.
Nach einiger Zeit Training und ein
paar Gates war es dann soweit, die Qualiläufe standen auf dem Programm. So gut
das Training auch funktioniert hatte, kurz vor der Quali lief gar nichts mehr.
Ich wurde nervös, zu oft dachte ich: „mach keinen Fehler, beweis allen, dass du
es besser kannst als in Winterberg.“ und genau dies sollte mir wohl zum
Verhängnis werden. Es klappte gelinde gesagt gar nichts mehr. Den Double sprang
ich zu kurz, in den Kurven rutschte ich weg und mein Kopf wurde einfach nicht
frei. Etwas unzufrieden kam ich ins Ziel und auch ein wenig ratlos muss ich
gestehen. Das Ergebnis bestätigte mein Gefühl. Nichts desto trotz hatte es für
die Qualifikation gereicht und ich sollte noch eine Chance bekommen. In der
Pause sprach ich mit einigen Leuten und versuchte zu ergründen was in meinem
Kopf zurzeit so „falsch“ läuft. Und dann kam die Erkenntnis. Es ist der Druck
den ich mir selber mache, die Tatsache, dass ich mir immer wieder einbilde,
dass jeder von mir erwartet wieder einen so guten Lauf wie in Polen abzuliefern
blockierte mich so wahnsinnig. Wahrscheinlich kann man noch so sehr den Körper
trainieren, noch so fit sein und technisch versiert, aber wenn der Kopf zu
macht, wird die Sache immens schwerer.
Bei den Läufen erwischte ich
ausgerechnet ein Heat gegen meine Teamkollegin. Gerade dies hätte ich mir nicht
gewünscht. Dazu standen noch 2 andere Mädels am Gate, welche schon einige Jahre
länger auf dem 4X Rad unterwegs waren als ich. Große Chancen rechnete ich mir
nicht aus, trotzdem wollte ich mein Bestes geben. Das Signal kam, das Gate fiel
und boom ich kam verdammt gut aus dem Gate raus, bereits die erste Kurve war so
eng, dass nur 2 Leute Platz finden würden, zu dritt steuerten wir auf die Kurve
zu, gefühlt ziemlich nah beieinander (das Fahrgefühl und der Blick von außen
sind ja teilweise doch sehr unterschiedlich). Ich bremste ein Stück ab, wollte
einen Sturz vermeiden, welcher Niemanden von uns voran gebracht hätte.
Eventuell die falsche Entscheidung als 4Xer, aber für mich ging es nicht mehr
um den Sieg, ich wollte nur noch Erfahrung sammeln. Nach dem Bremsen blieb ich
dran und riskierte in dem technischen Stück noch anzutreten um überholen zu
können, durch das starke Gerumpel verlor ich mein Pedal und fuhr die
sogenannten „Treppenstufen“ mit einem Pedal nach unten. Meine Aufholjagd war
damit leider vorbei. Noch immer hatte ich eine Fahrerin hinter mir,
entschlossen suchte ich den Weg zurück ins Pedal und konnte dies trotzdem noch
auf Abstand halten um als 3. im Ziel anzukommen. In der ersten Runde flog ich
dadurch raus. Meine Teamkollegin kam weiter und wurde am Ende 3. in der
Gesamtwertung.
Fahrfehler, Pedal veloren und fast einen Sturz kassiert |
Mit diesen Worten:
Cheers,
Katharina
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