4X is not dead

4X is not dead

Sonntag, 22. Juni 2014

nach dem Rennen, ist vor dem Rennen...



Hallo Zusammen,

meine erste Teilnahme an der deutschen Meisterschaft ist vorbei. Das Ergebnis eher durchwachsen, der Zugewinn von Erkenntnissen und Erfahrungen wieder riesig. Aber beginnen wir von vorne.
Bereits 4.30 Uhr klingelte mal wieder der Wecker und mit einem flauen Gefühl machte ich mich auf dem Weg nach Waldsassen zur DM 2014. Nach 2,5 h Fahrt war das Ziel erreicht und los ging es mit einem Streckencheck. Einige Dinge hatten sich verändert, Linien wurden umgesteckt aber im Allgemeinen sah die Strecke doch machbar aus. Die Tage zuvor waren trocken gewesen und die Strecke war eine richtige Staubpiste mit losem Gestein.
Bereits im ersten Trainingslauf unterschätze ich eine Welle und flog dabei fast frontal über den Lenker. Zum Glück konnte ich mich irgendwie auf dem Rad halten und mir wurde klar, dass es Zeit war einen Schritt vorwärts zu gehen und zu versuchen diesen Double nicht zu rollen oder zu surfen, sondern zu springen. Noch vor einem Jahr hätte ich niemals darüber nachgedacht so etwas zu versuchen, doch etwas sagte in mir, dass es Zeit war weiter zu gehen und es klappte. Sicherlich war es kein riesiger Double, viele der Mädels versuchten diesen auch zu springen (mit Erfolg), doch für mich zählte an dieser Stelle zu sehen, dass ich wieder einen Schritt vorangekommen war. Letztendlich kann man sich immer mit Anderen messen, doch für mich zählte an dieser Stelle erstmal der Vergleich zu mir selber vor noch einem Jahr.
Nach einiger Zeit Training und ein paar Gates war es dann soweit, die Qualiläufe standen auf dem Programm. So gut das Training auch funktioniert hatte, kurz vor der Quali lief gar nichts mehr. Ich wurde nervös, zu oft dachte ich: „mach keinen Fehler, beweis allen, dass du es besser kannst als in Winterberg.“ und genau dies sollte mir wohl zum Verhängnis werden. Es klappte gelinde gesagt gar nichts mehr. Den Double sprang ich zu kurz, in den Kurven rutschte ich weg und mein Kopf wurde einfach nicht frei. Etwas unzufrieden kam ich ins Ziel und auch ein wenig ratlos muss ich gestehen. Das Ergebnis bestätigte mein Gefühl. Nichts desto trotz hatte es für die Qualifikation gereicht und ich sollte noch eine Chance bekommen. In der Pause sprach ich mit einigen Leuten und versuchte zu ergründen was in meinem Kopf zurzeit so „falsch“ läuft. Und dann kam die Erkenntnis. Es ist der Druck den ich mir selber mache, die Tatsache, dass ich mir immer wieder einbilde, dass jeder von mir erwartet wieder einen so guten Lauf wie in Polen abzuliefern blockierte mich so wahnsinnig. Wahrscheinlich kann man noch so sehr den Körper trainieren, noch so fit sein und technisch versiert, aber wenn der Kopf zu macht, wird die Sache immens schwerer.
Bei den Läufen erwischte ich ausgerechnet ein Heat gegen meine Teamkollegin. Gerade dies hätte ich mir nicht gewünscht. Dazu standen noch 2 andere Mädels am Gate, welche schon einige Jahre länger auf dem 4X Rad unterwegs waren als ich. Große Chancen rechnete ich mir nicht aus, trotzdem wollte ich mein Bestes geben. Das Signal kam, das Gate fiel und boom ich kam verdammt gut aus dem Gate raus, bereits die erste Kurve war so eng, dass nur 2 Leute Platz finden würden, zu dritt steuerten wir auf die Kurve zu, gefühlt ziemlich nah beieinander (das Fahrgefühl und der Blick von außen sind ja teilweise doch sehr unterschiedlich). Ich bremste ein Stück ab, wollte einen Sturz vermeiden, welcher Niemanden von uns voran gebracht hätte. Eventuell die falsche Entscheidung als 4Xer, aber für mich ging es nicht mehr um den Sieg, ich wollte nur noch Erfahrung sammeln. Nach dem Bremsen blieb ich dran und riskierte in dem technischen Stück noch anzutreten um überholen zu können, durch das starke Gerumpel verlor ich mein Pedal und fuhr die sogenannten „Treppenstufen“ mit einem Pedal nach unten. Meine Aufholjagd war damit leider vorbei. Noch immer hatte ich eine Fahrerin hinter mir, entschlossen suchte ich den Weg zurück ins Pedal und konnte dies trotzdem noch auf Abstand halten um als 3. im Ziel anzukommen. In der ersten Runde flog ich dadurch raus. Meine Teamkollegin kam weiter und wurde am Ende 3. in der Gesamtwertung.
Fahrfehler, Pedal veloren und fast einen Sturz kassiert
Meine erste DM war eventuell nicht vom fahrerischen Erfolg im traditionellen Sinne geprägt, doch ist mir vieles klar geworden. Wenn mein Kopf frei ist und ich abschalten kann, klappen die Starts und es läuft einfach. Zudem kann ich behaupten, dass ich fahrerisch einen Sprung nach vorn machen konnte im Vergleich zum letzten Jahr. Mit dieser Erkenntnis gehe ich am Ende doch zufrieden vom Platz. Nächstes Wochenende kommt mein persönliches Highlight in dieser Rennsaison: Val di Sole. Ich hoffe dort meine neuen Erkenntnisse anwenden zu können und weitere Erfahrung zu sammeln.

Mit diesen Worten:
Cheers,
Katharina

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